Das fortwährende Streben nach geringeren Taktzeiten und gleichzeitig höheren Genauigkeiten mechatronischer Anwendungen erfordert in modernen Zeiten ebenso moderne Ansätze. Es ist nicht nur mehr ausreichend einzelne Bauteile für sich ins Augen zu fassen und durch genaue Fertigungsmethoden negative Einflüsse weitestgehend zu minimieren. Fortwährend besteht die Notwendigkeit Konzepte zu entwickeln, die Möglichkeiten bieten, besagte Einflüsse grundlegend zu kompensieren. Neue Ideen wollen daher gefunden werden. In dieser Diplomarbeit werden Untersuchungen angestellt, welche die üblichen Antriebskonzepte basierend auf einem Antrieb mittels Vorsteuerung und überlagerter PD-Regelung einer Linearachse, jenen Regelverfahren für redundant aktuierte Parallelkinematiken gegenüber stellen. Mit dem grundlegenden Ziel das gegebene Getriebespiel und das damit einhergehende Umkehrspiel im Allgemeinen zu vermeiden. Dem zugrunde liegende Gedanken belaufen sich hierbei darauf, dass ein Werkzeugschlitten durch eine Verspannung seiner Antriebselemente spielfrei positioniert und somit eine Verbesserung der Positionsgenauigkeit dieses, während der gesamten Trajektorie erzielt wird. Die wesentliche Herausforderung liegt darin, dass die Zustände des Schlittens für die Antriebsregelung selbst nicht erfasst werden und somit für die Regelung nicht zur Verfügung stehen. Neben drei Regelverfahren basierend auf herkömmlichen Regelmethoden mit Vorsteuerung und überlagerter PD-Regelung, werden noch zwei weitere Regelverfahren aus der Theorie der redundant aktuierten Parallelkinematiken vorgestellt und hinreichlich ihrer Dynamik und ihres Fehlerverhaltens untersucht.
Resultate werden anhand eines Versuchsaufbaus verifiziert. Dieser entspricht im einfachen Sinne einer Linearachse realisiert durch eine Zahnstange. Auf dieser bewegt sich ein Schlitten, welcher durch zwei permanentmagneterregte Synchronmotoren redundant angesteuert wird. Durch den Abstand zwischen Zahnrädern und Zahnstange kann das Spiel künstlich vergrößert werden, um dessen negative Aspekt deutlicher darstellen zu können. Neben dem Versuchsaufbau wurde auch ein entsprechendes Simulationsmodell in MATLAB/Simulink implementiert.