Linz und Graz haben vorweg zumindest eine Gemeinsamkeit: nämlich den Titel Kulturhauptstadt Europas. Sie sind die bislang einzigen österreichischen Städte, die sich erfolgreich um die Durchführung dieses prestigeträchtigen, gesamteuropäischen Kulturprojektes beworben haben. Die Ausrichtung dieses kulturellen Mega-Events war für beide Landeshauptstädte der vorläufige Höhepunkt im Rahmen einer bemerkenswerten, eigenständigen und konsequent durchgeführten kulturellen Entwicklung. Linz und Graz haben sich vor allem in den letzten drei Jahrzehnten ein unverwechselbares Kulturprofil aufgebaut und erarbeitet. Kunst und Kultur haben heute einen zentralen Stellenwert und prägen das urbane Image der beiden Landeshauptstädte ganz entscheidend mit. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den wichtigsten Schwerpunkten kommunaler Kulturpolitik der beiden Kulturhauptstädte, analysiert diese und stellt einen unmittelbaren Vergleich zwischen ihnen an. In Linz und Graz spielte in der jüngeren Vergangenheit gerade eine durch kulturelle Impulse stimulierte Stadtentwicklung eine wichtige Rolle für die aktuelle und zukünftige, nationale und internationale Positionierung der beiden Kommunen. Es hat hier in den letzten Jahrzehnten ein bemerkenswerter Imagewandel - nicht zuletzt auch durch die Austragung des Europäischen Kulturhauptstadtjahres - stattgefunden. Linz und Graz, die lange Zeit im kulturellen Schatten von Wien und Salzburg gestanden sind, haben sich innerhalb relativ kurzer Zeit zu modernen, dynamischen und weltoffenen Städten weiterentwickelt, in denen Kunst und Kultur nicht nur eine bedeutende Rolle spielen, sondern auch mittlerweile das urbane Image entscheidend mitprägen.
|